



Wasserkraftwerk Trautmannsdorf a.d. Leitha
Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für ein kleines Wasserkraftwerk stieß der Energiepark Bruck/Leitha vor gut 3 Jahren unter anderem auch auf den ehemaligen Standort der Seidl-Mühle. Nach intensiven Evaluierungen fiel die Entscheidung (2020) letztendlich auf den noch vorhanden Wehrschwellenstandort am Mühlbach, einem Nebenzweig der Leitha.
Herzstück des Kraftwerkes ist eine Wasserkraftschnecke (von Fa. Vandezande), die für revitalisierte, kleine Kraftwerksstandorte eine brauchbare Alternative gegenüber einer herkömmlichen Turbine darstellt. Wasserkraftschnecken zeichnen sich durch einen sehr effizienten Betrieb bei geringen Fallhöhen aus und sind zudem so konstruiert, dass sie gleichzeitig einen Fischabstieg ermöglichen.
Damit vervollständigt der Energiepark Bruck/Leitha in seinem 25. Bestandsjahr sein Portfolio an erneuerbaren Energieanlagen um die Wasserkraft.
Technische Daten:
Baustart: Nov/2020
Fertigstellung: Okt/2021
Leistung: 79 kW
Produktion: ca. 500.000 kWh/Jahr
Strom für ca. 125 Haushalte
Fotos: Archivbild, Energiepark Bruck/Leitha
(Klein-) Wasserkraftinfos
Definition von Kleinwasserkraft:
Als Kleinwasserkraftwerke werden Kraftwerke mit <= 10 MW Leistung definiert.
Bedeutung der Kleinwasserkraft in Österreich:
Wie fast überall in Österreich entwickelte sich die Wasserkraft im letzten Jahrhundert zuerst an ehemaligen Standorten von Mühlen, Schmieden oder Sägewerken, lange bevor noch an Donau & Co große Laufkraftwerke errichtet wurden.
Aber nicht nur aus einer historischen Perspektive ist die Kleinwasserkraft in Österreich von Bedeutung, denn ca. 13%* der heimischen Wasserkraftkapazitäten werden in diesem Segment bereitgestellt.
Die 4.000 Kleinwasserkraftwerke in Österreich produzieren 6.000 GWh** an sauberen Strom.
In Niederösterreich befinden sich 617 Kleinwasserkraftwerke, die 510 GWh Strom erzeugen und gleichzeitig 360.000 t CO2 vermeiden**.
* E-Control, Statistikbroschüre 2020
** siehe www.kleinwasserkraft.at